Wissen und Werte II: Wie über Werte reden?

Dies ist der zweite Teil einer kleinen Reihe zum Menon-Problem (Teil I ist hier). Eine Antwort auf das Problem wird hier aber nicht vorgestellt; je mehr ich über das Problem nachdenke, desto unsicherer bin ich mir, ob ich mich überhaupt für einen der Lösungsvorschläge werde entscheiden können. Wie auch immer, ich will mich hier einigen, zumeist terminologischen, Vorabklärungen zuwenden. Dies ist – zugegeben – ein wenig vermessen. Jeder, der zum Menon-Problem spricht oder schreibt, beklagt sich an einer Stelle über die Unklarheiten und Mehrdeutigkeiten beim Wertbegriff. Da stehen die Chancen nicht gut, dass mir eine Klärung gelingt. Ich versuche es trotzdem und hoffe auf kritische und ergänzende Kommentare! Continue reading Wissen und Werte II: Wie über Werte reden?

Zwei Weisen, „Es ist begrifflich möglich, dass p“ zu verstehen

Dieser Beitrag präsentiert eine Unterscheidung, die mir seit einiger Zeit in meinen Gedanken herumspukt. Angestoßen von meiner gestrigen Lektüre schaffe ich es vielleicht diesmal, die Unterscheidung (und ihre Relevanz) aufzuschreiben. Also, was bedeutet „Es ist begrifflich möglich, dass p“? Meine These ist, dass es neben der traditionellen Lesart noch eine zweite Lesart gibt. Diese zweite Lesart ist zwar nicht wirklich attraktiv, erlaubt es aber, ansonsten inkonsistente oder unplausible Behauptungen wohlwollender zu deuten. Continue reading Zwei Weisen, „Es ist begrifflich möglich, dass p“ zu verstehen

Könnten alle meine (Außenwelt-) Meinungen falsch sein?

Die Antwort ist Nein. Das folgende halte ich für wahr:

(1) Es gibt keine Einhörner.

(2) Es gibt Säugetiere.

Aber diese beiden Meinungen können – vorausgesetzt es ist begrifflich wahr, dass Einhörner Säugetiere sind – nicht zugleich falsch sein. Die Konjunktion der Negationen aller meiner (Außenwelt-) Meinungen ist inkonsistent. Also habe ich mindestens eine wahre (Außenwelt-) Meinung. Continue reading Könnten alle meine (Außenwelt-) Meinungen falsch sein?